Die Ski Club Chronik

Alph?tte an der Piste.

So fing alles an

Bereits im Jahre 1925 bzw. 1926 war es ein Häuflein Skibegeisterter, die um den Ortwanger Josef Hauber die ersten Bestrebungen hatten, sich als Gruppe von Skifahrern zu organisieren. Doch sollte es letztendlich doch noch bis zum 10. Dezember 1927 dauern, bis sich der junge Alfred Mayr (genannt: D’r gfuchset Kiafar) mit einer Gruppe von weiteren 16 Sportkameraden zur Gründungsveranstaltung auf der „Schiesstatt“ in Burgberg traf.
Mit Martin Neher als 1. Vorstand, Josef Zettler als Kassier, Alfred Mayr als Schriftführer und Sportwart sowie den Beisitzern Albert Schmider und Edmund Rapp ging der Skiclub Burgberg in sein erstes Vereinsjahr.
Schon 5 Wochen später, am 15.1.1928 wurde die erste Generalversammlung mit 32 anwesenden Mitgliedern abgehalten. Acht „waghalsige Skifahrer“ unternahmen erstmals die Hörnertour, richteten die Roßbergalpe als Skihütte ein und starteten mit 25 aktiven Rennläufern am 13.1.1929 den ersten Abfahrtslauf vom Roßberg über den Alpenblick zum Ziel am „Schiasstattbichl“, wobei die Zielankunft später auch mit dem Ende des Kirchganges verknüpft wurde, um entsprechend die Zuschauer zu mobilisieren.

Die Gründungsmitglieder

  • Neher Martin † (Vorstand)
  • Zettler Josef † (Kassier)
  • Mayr Alfred † (Schriftführer und Sportwart)
  • Schmider Albert † (1. Beisitzer)
  • Rapp Edmund † (2. Beisitzer)
  • Pabst Emilie †
  • Kepplinger Josef †
  • Besler Martin †
  • Burger Theodor †
  • Müller Alfred †
  • Egger Anton †
  • Müller Anton †
  • Füß Albert †
  • Hauber Josef †
  • Köberle Josef †
  • Keck Hans †
  • Schmid Ludwig †

Vom Start bis 1950

Nach dem Ende der Schreckensherrschaft des 2. Weltkrieges wurde der Skiclub Burgberg am 14.2.1946 zum zweiten Mal völlig eigenständig aus der Taufe gehoben. Als Vorstand stellte sich Kajetan Martin zur Verfügung, Alfred Mayr – der erfolgreichste Skifahrer der Vorkriegszeit – übernahm die Aufgaben des Sport- und Jugendwartes.
Herausragende Ergebnisse bei verschiedensten auswärtigen Rennen zeugten von einem hohen Leistungsstandard der Burgberger Skiläufer, aus deren Reihen Hans Frey herausragte.
Angestachelt und motiviert durch die Erfolge des Oberstdorfer Springertrios Sepp Weiler, Heini Klopfer und Sepp Brutscher wurde im Herbst 1949 am „Herze Bichl“ mit dem Bau einer Skisprungschanze begonnen. Der kritische Punkt lag damals bei 26 Metern. Aufgrund einer Vereinbarung mit dem Grundstücksbesitzer musste der Schanzentisch jeweils im Frühling bis zum Winter abgebaut werden. Gegen eine Prüfgebühr in Höhe von 10,– DM überprüfte der Springer und Schanzenbauer Heini Klopfer den vorgelegten Plan, der korrekt war und nicht mehr abgeändert zu werden brauchte.
Unter der Leitung von Alfred Mayr sowie den beiden Zimmerleuten Erwin Bächle und Hermann Gilb wurde das Bauwerk in 1246 freiwilligen Stunden von den Mitgliedern erstellt. Ein Vergleichsspringen der Schulen von Blaichach, Berghofen und Burgberg mit insgesamt 41 Teilnehmern gewann Theo Metzler vor Hilmar Kaufmann.

1951 bis 1977

Das Jahr 1951 brachte eine weitere Neuerung auf sportlichem Sektor, denn am 30.12.1951 wurde der Clublanglauf ?Rund um den Burgberg? durchgef?hrt, den Franz Stark, einer der starken Langl?ufer dieser Zeit, ?berlegen gewann. Eugen Wei?, ein Eigengew?chs des SC Burgberg, trat im alpinen Bereich in Erscheinung. Hervorragende Ergebnisse berechtigten ihn, an den Deutschen Jugendmeisterschaften teilzunehmen, wo er einen 3. Platz im Abfahrtslauf und einen 5. Platz in der Kombination erringen konnte.
Aber auch der gesellige Teil kam in den 50iger und 60iger Jahren auf seine Kosten. Z?nftige Skiclubb?lle, Skitouren und allj?hrliche Clubausfl?ge vertieften und verfestigten die Sportkameradschaft. Eine Bereicherung f?r den Skiclub und den ganzen Ort stellte der von Hans Kneppler 1966 in Betrieb genommene Skilift am K?pfle dar. Die zu dieser Zeit dominierenden Skil?ufer Helmut Spiess und Edelwald Endre? mussten sich gegen die nachr?ckende Konkurrenz der Jugendl?ufer wehren, welche durch die neu geschaffenen Trainingsm?glichkeiten am heimischen K?pflelift in ihren Leistungen angespornt wurden.
1971 wickelte der SC Burgberg die Allg?uer Sch?lermeisterschaften ab und diese erste gr??ere Bew?hrungsprobe klappte dank der guten Zusammenarbeit hervorragend. 1973 kam nach fast 20-j?hriger Pause auch wieder Leben in den nordischen Sektor. Der Clublanglauf wurde fester Bestandteil und bereits in der Saison 1974/1975 wagten die Verantwortlichen des SC Burgberg um Hilmar Kaufmann und Josef Hiemer den Versuch, einen Volksskilanglauf durchzuf?hren. Mit ?ber 300 L?ufern gl?ckte dieser Versuch bei optimalen Bedingungen ? ehemalige Nationall?ufer wie Gerhard Gehring aus Fischen gaben der Veranstaltung den entsprechenden Stellenwert. 1977 konnte dieser Lauf dann zum 4. Male ausgetragen werden, jedoch waren die Vorbereitungsarbeiten enorm und die nicht mehr allzu schneereichen Winter verlangten von den Organisatoren H?chstleistungen

50 Jahre Ski Club Burgberg

Das 50-jährige Jubiläum des SC Burgberg wurde unter Vorstand Hilmar Kaufmann dann im Jahre 1977 in der alten Turnhalle mit viel Prominenz aus Sport und Politik gefeiert. Im selben Jahr war der SC Burgberg Ausrichter der Allgäuer nordischen Meisterschaften über 15 Kilometer sowie der alpinen Allgäuer Schülermeisterschaften. Vom ASV fanden beide Veranstaltungen lobenswerte Anerkennung.
Der Abfahrtslauf von der „Eck“ am Steinbruch erlebte 1978 eine Renaissance, die Piste musste vom Ziel bis zum Start selbst präpariert werden und am selben Tag der WM, bei der die Epple Schwestern erfolgreich waren, fand bei hervorragenden Bedingungen dieser spektakuläre Lauf statt.
Nach einer erfolgreichen Führung des Vereines, in der sich der Verein eine aktuelle Satzung gab, stellte Hilmar Kaufmann sein Amt zur Verfügung und der Vorstandsstab wurde an Josef Hiemer übergeben. Erstmals mussten witterungsbedingt die nordischen Wettkämpfe in das Gebiet des Großen Waldes in der Nähe des Alpenblicks verlegt werden, die alpinen Clubmeisterschaften fanden am Grüntenhaus statt. Die Neuanschaffung eines Skidoos zur Loipenpräparierung, die der SC Burgberg übernahm, wurde beschlossen und die Vereineläufe alpin und nordisch traditionell fortgesetzt.
Erstmals beteiligte sich der SC Burgberg an der Skigrundausbildung der Schüler in Zusammenarbeit mit der Grundschule und organisierte diese Woche. Claus-Dieter Endreß war das Aushängeschild im alpinen Sektor in diesen Jahren und ein 3. Platz bei der Allgäuer Jugendmeisterschaft, ein 12. Platz bei der Bayerischen und ein 12. Platz bei der Deutschen Meisterschaft waren der Lohn für hartes Training. Oftmals wurde der SC Burgberg nun in größere Veranstaltungen eingespannt, wie zum Beispiel die Ausrichtung der Oberallgäuer Grundschulmeisterschaften und anderen überregionalen Veranstaltungen.

In den 80er Jahren

1982 traten die Geschwister Kögel als Ausdauersportler im nordischen Bereich erstmals in Erscheinung und Mitglied Udo Zehetleitner wurde nach der Erstbesteigung des Changste in Tibet ein gebührender Empfang bereitet. Franz Stark, Manfred Burger (Wasko) und Günter Waldo vertraten die Farben des SC Burgberg beim Vasalauf in Schweden und Andi Köberle und Wasko nahmen am 1. Triathlon im Allgäu teil. Marcialonga-Geyerlauf und Wildsaurennen, Seilrennen und Rauschberglauf – überall konnte man Burgberger auf den Startlisten finden.
1983 fand der Skibazar in Burgberg statt und ist seitdem eine feste Einrichtung. Im darauffolgenden Jahr richtete der SC Burgberg das Fußski Turnier der Oberallgäuer Skivereine aus, bei dem sich die Skistars von gestern und heute zu einem sportlichen und nicht zu ernst zu nehmenden Fußballturnier treffen. Zudem ging der SC Burgberg aus diesem Turnier als Sieger hervor.
Viel organisatorische Arbeit hatte die Mannschaft des SC dann bei der Ausrichtung des Wintervierkampfes des Deutschen Turnerbundes zu bewältigen, die dem TSV übertragen worden war und bei dem der SC die Winterdisziplinen Langlauf und Riesentorlauf auswertete. Nachdem diese Premiere sehr gut geglückt war, sollten noch weitere folgen.
Einen Kommandowechsel innerhalb der Vorstandschaft gab es dann im 60. Jahr seit Bestehen des SC Burgberg, als Josef Hiemer nach 9 Jahren den Vorstand übernahm.

Generationenwechsel

Andi Köberle wurde von den versammelten Mitgliedern einstimmig zum Nachfolger berufen. Mit der Ausstellung „SC Burgberg im Wandel der Zeiten“ wurde zugleich eine neue Generation verpflichtet. Bereits im Jahr 1988 wurde ein Firngleiterrennen vom Grüntengipfel zum Grüntenhaus mit über 70 Teilnehmern organisiert und die nächste Großveranstaltung, der Edelweispokal der Gebirgsjäger war dem SC Burgberg im darauffolgenden Jahr übertragen worden. Zugleich fand wiederum das Fußski-Turnier in Burgberg statt.
In Zeiten von immer unsichereren Schneelagen waren die Verantwortlichen immer wieder gezwungen auf andere Austragungsorte für Clubmeisterschaften auszuweichen und die freiwilligen Helfer stießen an ihre Grenzen. Dennoch wurde eifrig Skigymnastik mit Musik geboten, an der ersten Vorweihnacht im Dorf beteiligte sich der SC mit einem Glühweinstand.
Vielfältige Aufgaben, wie z.B. das Projekt „umweltfreundliches Skibergsteigen“, das in Zusammenarbeit mit dem DAV und dem Wildbiologen Albin Zeitler ins Leben gerufen wurde, wurde in Zusammenarbeit mit dem Skiclub Burgberg organisiert und publiziert. In harten Diskussionen wehrten sich Verbände, DAV und Skiclubs damals gegen das Hinausgrenzen von Skifahrern aus der Natur.
Eine logische Konsequenz war die Gründung der Mountainbikeabteilung im Jahre 1992, die uns nicht nur das Sommertraining sondern auch durch den Beitritt beim BDR die Startmöglichkeit bei Rennen ermöglichte. Im selben Jahre wurde Alfons Kögel sen. Deutscher Staffelmeister bei den Senioren und Edelwald Endreß wurde für seinen Deutschen Meistertitel bei den Alpinsenioren geehrt. Schließlich machten sich im Frühjahr 1994 nach intensiven Vorbereitungen 20 Burgberger nach Kanada auf. Vorstand Andi Köberle hatte 10 Tage Superwetter bei arktischen Temperaturen bestellt und das kanadische Ambiente, Heliskiing und das Befahren von Wildnistrails mit dem Skidoo werden noch nachhaltig im Dorf diskutiert. Skitouren zur Wildspitze wie ausgedehnte Mountainbiketouren gehörten fortan zum Standardprogramm im Skiclub.
Erste Erfolge der Mountainbikejugend auf Rennen trugen Früchte und Namen wie Peter Besler, Tobias Köberle tauchten in den Siegerlisten erstmals auf.

neue Aktivitäten

Die große Bewährungsprobe hatte der SC Burgberg dann 1996 abzuliefern, als ihm von der Bayerischen Musherunion das erste große internationale Schlittenhunderennen übertragen wurde.
Fast 10.000 Besucher an zwei Renntagen bei optimalen Witterungs- und Wettkampfbedingungen ließen dieses Ereignis, nicht nur in finanzieller Hinsicht, zu einem großen Erfolg werden.
Franz Stark holte sich im Erzgebirge bei den Deutschen Meisterschaften der Senioren den 3. Platz im Einzelwettbewerb und den 2. Platz mit der Staffel.
1996 ging es zur Winterolympiade nach Lillehammer. Zunächst unternahmen jedoch die Skiclub-Mitglieder Jochen Morweiser, Peter Müller, Max Uhlemayr und Andi Köberle einen ausgedehnten Schlittenhundetrip, den der 1. Vorstand organisiert hatte. Olympia in Lillehammer stand auf dem Anschlussprogramm, geschlafen wurde auf einer Hütte direkt an der Troll-Loipe.
Die Firngleiterrennen des SC Burgberg wurden in die hochalpine Region der Gemswanne am großen Wilden verlegt und genießen einen legendären Ruf.
Die Anforderungen an die Loipen im Gemeindegebiet wurden höher und der Loipenverbund mit Rettenberg intensiviert und mit Unterstützung der Gemeinde wurde nochmals ein Loipenspurgerät in Form eines Skidoos angeschafft, um die sehr frequentierten Loipen im Gemeindegebiet in Schuss zu halten. Langfristig muss aber diese Arbeit wohl von einer Pistenraupe übernommen werden.
Nicht nur durch die Gründung einer Badmintonabteilung wollten wir dem Ausgleich im Sommer gerecht werden, Transalp Touren der Mountainbiker und andere diverse Aktivitäten auch für unsere Jugend stehen im Vordergrund des Vereinszieles.

2002 ...

Mittelfristig stehen wir im Jubiläumsjahr wieder vor vielfältigen Aufgaben, insbesondere vor der Planung und Genehmigung einer Hochloipe im Gebiet vom Alpenblick zur Dreiangelhütte, um dem Fortbestand des Trainings auf dem nordischen Sektor Rechnung zu tragen und auch um die Fortentwicklung des Tourismus zu fördern.
Trotz aller Diskussionen um Klimaerwärmung und Vereinsmüdigkeit, glaube ich, dass der Skiclub Burgberg gute Chancen hat, weiterhin fortzubestehen, wenn die Einsatzbereitschaft der ehrenamtlichen Helfer weiterhin so funktioniert wie bisher.
Ich wünsche dem Skiclub Burgberg alles Gute, viel Kameradschaft und vor allem viel Freude bei der Ausübung dieses wunderschönen Sportes in freier Natur.

Ski Heil